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Tagebuch

Durch diese Tagebuchführung hoffe ich, besser mit dieser für mich ungewöhnlichen und beschissenen Krankheit fertig zu werden und mich ob ich will oder nicht mit ihr zu arrangieren. Weiterhin wird dieses Tagebuch bei Fertigstellung im Internet erscheinen um wie gesagt andere die noch diesen langen Weg der Heilung vor sich haben zu informieren und ihnen zu helfen.

3. Juli 1999

Hatte an diesem Tag zum ersten Mal das Gefühl, dass sich an meinem linken Hoden etwas tut. Allerdings habe ich es anfangs ignoriert denn ich wußte zu diesem Zeitpunkt noch sehr wenig über Hodenkrebs und wie man ihn erkennt. Erschwerend kam für mich hinzu das ich kurz vor meinem wohlverdienten 4- wöchigen Urlaub stand und ihn mir nicht durch eine Krankheit verderben lassen wollte. Später sollte sich herausstellen, dass dies die wohl fatalste Entscheidung meines bisher nur kurzen Lebens war.

20. Juli 1999

Ich befand mich in Ungarn am Balaton, stand im Bad und fühlte nach 17 Tagen erneut meinen linken Hoden und zu meinem Entsetzen stellte ich fest, dass er um mindestens 1/3 seiner ursprünglichen Größe angeschwollen war. Für mich stand nun fest, dass hier etwas überhaupt nicht in Ordnung war. Doch ich wollte es erstens nicht wahrhaben, zweitens wollte ich meine Freunde nicht enttäuschen denn wir sind über 850 km mit dem Auto angereist und drittens wollte ich meinen eigenen Urlaub nicht zerstören. Ich entschloß mich also solange abzuwarten bis ich am 9. August wieder in Hamburg meiner Arbeit nachgehen sollte womit wir wieder bei fatalen Entscheidungen wären.

9. August 1999

Mein erster Arbeitstag nach dem Urlaub war da und ich ging meinen Pflichten nach wie ich es gewohnt war allerdings immer mit einem Hintergedanken, „was wird wohl die Diagnose beim Arzt heute ergeben?“ Natürlich erzählte ich meinen Kollegen nicht was mich bedrückt denn solange ich nicht selber wußte was mit mir los ist sollte auch kein anderer davon erfahren. So gegen 17 Uhr begab ich mich auf den Weg zum Urologen. Dort angekommen war ich total genervt von dem Betrieb der dort herrschte. Dr. J. musste 3 Urologen vertreten welche sich im Urlaub befanden. Ich stand also am Tresen und fragte nach einer Sprechstunde beim Doktor. Als die Arzthelferin allerdings fragte warum ich denn zum Dr. wolle bekam ich auf einmal keinen Ton mehr heraus. Ich bekam es nicht fertig ihr zu sagen, dass ich einen Hodentumor vermute woraufhin mich die Helferin aufforderte zu gehen wenn es nichts ernstes ist. Ich war total perplex, verließ fluchtartig die Praxis und beschloß am nächsten Tag meinen mir vertrauten Hausarzt aufzusuchen.

10. August 1999

Gleich morgens um 9 Uhr machte ich mich auf den Weg zu meinem Hausarzt Dr. Hille. Ich kam sofort dran und offenbarte sofort mein Problem. Ich wurde untersucht indem ein genaues abtasten der Hoden erfolgte. Dann wurde vermutet, dass die Schwellung welche nun schon fast doppelt so groß wie der andere Hoden war nur eine „Cystische Hodenvergrößerung“ sei. Das ließ mich hoffen und mir fiel vorerst ein Stein vom Herzen. Allerdings habe ich gleich für den nächsten Tag einen weiteren Termin zum Ultraschall in der gleichen Praxis bekommen und mir wurde nahegelegt, zusätzlich noch einen Urologen aufzusuchen. Daraufhin habe ich gleich einen Termin mit Dr. Kröger einem Facharzt für Urologie für den nächsten Tag ausgemacht. Somit konnte ich wieder nur abwarten und hatte wieder keine endgültige Diagnose.

11. August 1999

Beim Ultraschall in Dr. Hille´s Praxis wurde die „Cystische Hodenvergrößerung“ schnell als Vermutung auf einen Hodentumor umdiagnostiziert. Somit haben sich meine Vermutungen bestätigt und ich wollte nun nur noch die sichere Diagnose durch den Urologen abwarten. Dr. Kröger konnte dies per Ultraschall auch nur bestätigen. Also nun war es sicher, ich habe Hodenkrebs. Auf einmal brach für mich eine Welt zusammen. Wie konnte es nur sein, dass gerade ich mit meinen 20 Jahren schon an Krebs erkrankt bin, vor allem warum gerade ich? Es stellten sich auch auf einmal Fragen wie: Bin ich noch rechtzeitig gekommen oder ist es schon zu spät? Wenn nein muss ich sterben und warum? All diese Fragen konnte man natürlich zu diesem Zeitpunkt noch nicht beantworten. Dazu war die Diagnose noch zu ungenügend! Auf jeden Fall kann man die Frage nach dem sterben erst mal außenvor lassen denn es gibt bei Hodenkrebs exzellente Heilungschancen was mir Dr. Kröger auch bestätigte. Ich bekam natürlich gleich eine Krankenhausverordnung und die Wahl des Krankenhauses blieb mir auch überlassen. Ich entschied mich für das Allgemeine Krankenhaus Altona (AKA).

12. August 1999

Gleich morgens um 9 Uhr bekam ich den Termin für die Krankenhauseinweisung. Es sollte der 17. August sein. Aber es stand nun noch ein anderer schwerer Gang bevor, denn bisher hatte ich mit noch niemanden darüber gesprochen bzw. eine Andeutung gemacht. Ich entschloss mich, es zuerst meinem Vater zu berichten, dann meiner Mutter und zuletzt meinen Freunden und Kollegen denn ich war mir nicht sicher wie sie reagieren. Natürlich waren alle vorerst geschockt, auch ich, denn es war für mich eine total neue Situation. Plötzlich ist man der arme kranke Junge, aber das wollte ich gar nicht. Man kann sich gar nicht vorstellen wie das ist wenn sich auf einmal alle Menschen Sorgen um dich machen. Ich wollte auf jeden Fall ganz normal behandelt werden, aber den Fakt, dass ich Krebs habe auch nicht in die Ecke schieben, denn das ist falsch. Auf jeden Fall war ich froh so viele Freund und Familienmitglieder hinter mir zu haben, denn das ist immens wichtig für die Seele und den weiteren Heilungsverlauf.

13. – 16. August 1999

In mir wächst die Angst vor dem ersten Krankenhausaufenthalt und meiner ersten Operation. Dazu kam die verdammte Ungewissheit ob man nach der OP wieder gesund ist oder wie es danach weitergeht. Aber all das sollte ich noch erfahren.

17. August 1999

Im Krankenhaus angekommen hatte ich noch ziemlichen Bammel aber je länger ich dort war desto weniger Angst hatte ich denn das Personal im AKA ist wirklich toll und baut einen unheimlich auf. Als ich dann endlich mein Bett hatte, begannen auch gleich die Untersuchungen welche ausschließlich von Dr. Böhm geführt wurden. Als erstes war die allgemeine Untersuchung angesetzt. Hier wurden mir ein Haufen Fragen über Allergien usw. gestellt. Dann wurden wieder mal die Hoden abgetastet und ein Ultraschall durchgeführt. Dazu kommen natürlich die krankenhausüblichen Vorgänge wie Blutabnahme, Urinproben, EKG usw. Danach folgte noch eine Besprechung mit einem Narkosearzt denn am nächsten Tag sollte ich auch gleich unters Messer. Der weitere Tag bestand dann nur noch darin auf die Nachtruhe zu warten, einen Kaffee nach dem anderen zu trinken und zu rauchen. Erste Kontakte mit anderen Patienten kamen auch schnell zustande, so dass mir nicht allzu langweilig war.

18. August 1999

Der Tag der OP war gekommen. Ich war erstaunlich gelassen abgesehen davon, dass ich seit Stunden nichts gegessen und getrunken hatte und ich es auch weiterhin nicht durfte denn beim OP muss man völlig „leer“ sein. Im OP Saal angekommen, wurde mir schon etwas mulmiger als ich die ganzen Geräte und Werkzeuge sah. Aber auch das war noch gut auszuhalten denn die OP Hilfsschwester war sehr nett. Dann dauerte es auch nicht mehr lange und ich hatte eine Kanüle im Arm woraufhin sich auch schon ein Arzt über mich beugte und sagte „Sie schlafen jetzt gleich ein“. Das war das letzte was ich mitbekam. Als ich Stunden später aufwachte gings mir ziemlich beschissen. Ich hatte einen Tropf im Arm mir war speiübel und Appetit hatte ich sowieso nicht. Aber das sind ganz normale Nebenwirkungen einer Vollnarkose und sie sind bei jedem Menschen anders. Jetzt nachdem ich auch noch dem letzten Inhalt meines Magens dem Eimer übergeben hatte und es mir auch schon wieder viel besser ging stellte ich auch fest das mir der linke Hoden entfernt worden war was für mich nicht sonderlich überraschend war denn darüber hatte mich der Arzt vorher aufgeklärt. Natürlich stellt sich nun die Frage ob man nun der Manneskraft beraubt wurde, das heißt ob die sexuelle Empfindung oder Leistungsfähigkeit beeinträchtigt ist aber durch die Entfernung eines Hodens ist man zwar ein paar Gramm leichter aber keineswegs impotent oder zeugungsunfähig denn der verbliebene Hoden übernimmt vollkommen die Arbeit des anderen.

19. August 1999

Der Tag nach der OP war irgendwie komisch. Ich fühlte mich wieder blendend aber ich hatte das Gefühl nicht aufstehen zu können, trotzdem versuchte ich es und tatsächlich es klappte. Allerdings bin ich gelaufen wie ein halb aufgeklapptes Taschenmesser, aber warum? Bei der OP wird ein ca. 5 cm langer schnitt in der Leiste gemacht wodurch der Hoden dann entfernt wird. Das ist notwendig weil wenn man am Hodensack selbst öffnet ist die Gefahr sehr groß das man das Tumorgewebe verletzt und somit bösartige Zellen in die Blutbahn geraten. Erst wenn der erkrankte Hoden entfernt ist wird noch eine Probe aus dem anderen Hoden genommen um ihn auf verdächtige Merkmale zu untersuchen. Auf jeden Fall kommt so ein Schnitt in der Leiste fast einem Leistenbruch gleich und somit fällt einem das Laufen in den ersten Tagen sehr schwer aber das war das kleinste Problem was ich hatte. Übrigens waren die Schwestern die besten überhaupt und das Essen war auch sehr gut wenn auch etwas salzlos.

20. – 23. August 1999

Das Umherlaufen wird von Tag zu Tag besser. Das Warten auf die endgültige Diagnose geht ganz schön auf die Nerven. Jeden morgen bei der Visite um 7 Uhr der gleiche Spruch „Herr Busse – Nichts neues“ Habe ziemlich viel Besuch bekommen. Jetzt merkt man leider erst wen man zu seinen Freunden zählen kann und wen nicht.

24. – 25. August 1999

An diesen Tagen war endlich mal wieder was los im Krankenhaus. Im Klartext, 2 CT ( Computertomographie ) Termine standen an. Für die Lungen CT musste man sich nicht weiter vorbereiten man bekam lediglich eine Infusion mit Kontrastmittel, was ziemlich ungewöhnlich war denn einem wurde dabei unheimlich heiß, aber auch das ging vorbei. Die Bauchraum CT war eigentlich das gleiche wie die Lungen CT nur das man 4 halbe Liter Kontrastmittel trinken musste.

August 1999

Der Tag der Entscheidung war gekommen. Die Ergebnisse der Gewebeärzte und die Ergebnisse der CT waren da. Nach endlos langem Warten kam dann endlich Dr. Böhm um mir die Ergebnisse und den weiteren Ablauf zu erklären. In so einer Situation ist einem ganz anders zumute denn mir war klar das sich nach der folgenden Besprechung mein Leben um 180° drehen kann oder auch nicht. Ich erwartete eigentlich ein gutes Ergebnis. Damit meine ich, dass keine Metastasen vorhanden sind und ich die Chemotherapie nur prophylaktisch bekomme, aber es sollte alles ganz anders kommen. Ich erfuhr, dass sich schon Metastasen in der ersten Lymphknotenstation gebildet haben. Mit diesen Worten des Arztes brach für mich einen Moment lang wieder eine Welt zusammen was ich mir aber nicht anmerken ließ. Ich hatte mir so viele Fragen überlegt aber als ich sie stellen wollte hatte ich sie vergessen. Mir wurde klar, dass der Krankheitsverlauf wie ich ihn mir ausgemalt hatte nichts mehr wert war und ich nun erst vor dem Kampf gegen die Krankheit stand. Die Chemotherapie war nun nicht mehr rein prophylaktisch sondern musste wirklich etwas bewirken. Scheußlicher Gedanke! Aber es ging relativ schnell da hatte ich mich damit abgefunden, denn was soll man auch machen. Soll man den Kopf in den Sand stecken und warten bis alles vorbei ist ? NEIN!! Man muss sich wohl oder übel damit arrangieren denn die Chemo ist eines der wenigen Mittel die einem aus dieser Situation heraushelfen. Noch vor 35 Jahren sind 50% aller Männer mit Hodenkrebsdiagnose auch daran gestorben. Heutzutage liegen die Heilungschancen bei über 90%, Tendenz steigend. Wenn einem das klargeworden ist und man voll und ganz hinter der Art der Behandlung steht, hat man die besten Voraussetzungen zur Heilung. Die positive Einstellung zählt, auch wenn es schwer fällt. Passend dazu finden ich einen Spruch eines ebenfalls Betroffenen: Tumor ist wenn man trotzdem lacht!

26. August 1999

Tag der Entlassung! Endlich es ist soweit, raus hier aus der „Hölle“. Endlich wieder im eigenen Bett schlafen, endlich wieder einen Fernseher mit vernünftiger Fernbedienung und vor allen Dingen „Freiheit“.

27. August – 4. September 1999

Die Freiheit genießen bevor es nicht mehr geht heißt: Disco, Alstervergnügen, Bars, Kneipen, Kino, Party ´s, an der Elbe liegen etc……. Außerdem wurden noch Fäden gezogen und zum Zahnarzt musste ich auch noch wegen der Chemo.

5. September 1999 – 5. November 1999 (alle 3 Chemozyklen)

Ich möchte jetzt nicht mehr jeden einzelnen Tag beschreiben weil es sonst einfach zuviel wird. Ich werde den Verlauf der Chemotherapie aber so umfassend und zusammenhängend wie möglich beschreiben. Einweisung ins Krankenhaus. Noch nie hatte ich soviel Angst vor etwas als vor diesem Tag, vor diesem Moment in meinem Leben, der über soviel entscheidet. Noch am gleichen Tag bekam ich einen ZVK (Zentraler Venenkatheter) gelegt. Ich hatte sehr viel Angst davor denn es wird nur mit örtlicher Betäubung gemacht. Ich hatte ja keine Ahnung was dort passiert aber für mich war es sehr schlimm (zumindest beim ersten Mal, bei den anderen malen ging es dann, weil ich genau wusste was geschehen wird).

Nach einer schlaflosen Nacht war dann der 1. Tag der Chemotherapie gekommen. Nach dem Frühstück kam der Doc ins Zimmer und hielt schon eine Plastikflasche in der Hand. „Jetzt geht’s los“ sagte er zu mir, mit einem Lächeln im Gesicht welches mir irgendwie Mut machte. „Du wirst heute noch nichts merken von alledem“ sagte er dann zu mir. Als erstes (um 10:00 Uhr) bekam ich eine Art Spritze die durch einen Perfusor (eine Art Portioniergerät) läuft und für ca. 24 Stunden hält. Dann um halb 2 bekam ich eine Infusion welche in 1 Stunde durchlaufen soll und um 14:30 Uhr bekam ich dann die „Haupt Chemo“. Sie besteht nur aus einer einzigen 1 Liter Flasche welche in Alufolie eingewickelt ist und genau 8 Stunden durchläuft. Aber die hat es auch in sich!! Diese Prozedur läuft dann Tag für Tag 1 Woche lang von Montag bis Freitag! Am ersten Tag ging es mir wirklich noch einigermaßen gut, so wie der Arzt es mir gesagt hatte. Als ich dann am 2. Tag aufwachte war ich wie gerädert. Mir war schlecht, ich hatte keinen Appetit mehr und ich wollte einfach nur liegen und warten bis es mir besser geht, aber es war erst der 2. Tag und 3 hatte ich noch vor mir. Ich machte also nichts anderes als den ganzen Tag im Bett zu liegen und darauf zu hoffen, dass es mir besser geht.

Um mal einen normalen Chemo Tagesablauf zu schildern sähe der so aus: Morgens – Total fertig, Vormittags – Es geht mir einigermaßen gut, bin sogar in der Lage aufzustehen und herumzulaufen (was sonst nur zum Pinkeln und kotzen möglich ist). Dieser Zustand hält dann bis zum Nachmittag an. Abends – Übelkeit, ständiger Brechreiz welcher dann bis max. 22 Uhr anhält (bis dahin musste ich mindestens 1 – 2 Mal „kotzen“). Die einzige Freude die man in diesen Tagen hat ist wenn die „Haupt Chemo“ durchgelaufen ist und man frei von irgendwelchen Medikamenten ist (immer so gegen 22 Uhr). Ab diesem Zeitpunkt konnte man sogar einigermaßen gut schlafen. Der glücklichste Moment war für mich immer der letzte Tag des Chemo Zykluses wenn man zum letzten Mal die Medikamente abgeklemmt bekommt. Am nächsten Tag geht es einem zwar noch schlecht, da die Medikamente noch im Körper sind, aber der Tag danach ist wie ein Geschenk des Himmels. Plötzlich hat man wieder Appetit und alles ist fast wieder normal. Der ZVK wird entfernt und man kann frei und ohne irgendwelchen Kochsalzlösungen welche man ständig injiziert bekommt herumlaufen und der Besserung entgegensehen.

Meistens wird man dann 4-5 Tage später entlassen. Die anderen beiden Chemo Zyklen liefen ganz genauso ab. Zwischendurch fielen mir die Haare aus, was ganz normal ist. Ich fands ehrlich gesagt richtig gut denn so konnte ich endlich mal sehen wie ich mit Glatze aussehe. Außerdem versuchte ich mich so gut wie möglich zu erholen um gut vorbereitet für den nächsten Zyklus zu sein. (So wie es mir während der gesamten Chemotherapie ergangen ist muss aber nicht heißen das es jedem anderen auch so geht. Jeder verträgt und verarbeitet so etwas anders. Es ist mir sehr wichtig das gesagt zu haben um nicht jeden dem das noch bevorsteht auch noch den letzten Mut zu nehmen. Es ist sehr wichtig während dieser Zeit zu kämpfen und sich nicht aufzugeben denn das ist das einzige Mittel was man selbst hat sich irgendwie noch Hoffnung zu geben.)

Am Ende des 3. Zyklus bekam ich dann endlich die frohe Botschaft von den Ärzten – meine Blutwerte sind wieder O.K. das hieß ich habe den Krebs besiegt. Nur noch eine Operation im Januar 2000 stand an.

10. Januar – 19. Januar 2000

Eine letzte Operation stand an. Um auf Nummer sicher zu gehen mussten noch ein paar Lymphknoten entfernt werden um dem Krebs welcher eventuell noch vorhanden sein könnte die Streuungsknoten zu nehmen. Die Operation dauerte nahezu 4 Stunden, ich hatte danach eine ca. 20 cm lange Narbe vertikal über den Bauchnabel hinweg und konnte 5 Tage lang nicht aufstehen was mir fast einen Nervenzusammenbruch gebracht hat, aber das ist nicht so wichtig. Wichtig war und ist nur ich war wieder gesund und konnte nach 6 Wochen Erholung sogar wieder arbeiten gehen.

Seitdem ist bisher immer alles in Ordnung gewesen und ich hoffe es bleibt auch so. Ich erfreue mich wieder wie früher des Lebens und bin irgendwie dankbar für alles was für mich getan wurde. Mit einem kleinen Defizit muss ich allerdings leben. Ich werde solang ich lebe keine Kinder zeugen können aber mit diesem Fakt muss ich leben, denn machen kann ich nichts mehr dagegen!

Ganz besonders danken möchte ich:
Meiner geliebten Schwester Didi welche mir jeden Tag den ich im Krankenhaus lag, geholfen hat mit meiner Situation klarzukommen und für mich da war – JEDEN TAG. Meinem Vater , der auch immer für mich da war und ist wenn ich ihn brauche. Schwester Mareike, die immer da war, mich gepflegt und betreut hat wann immer ich rief und geklingelt habe und sogar ihre Freizeit geopfert hat um mich zu besuchen. DANKE!!!! Sowie dem gesamten AKA Schwestern und Pflegerteam von Station 14B (Britta, Andrea, Erika, Frank, Ludmilla!, Aishe, ….)

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